30.03.2024 Ein Paket auf Reisen – Teil 2

Nachdem wir am 20. Januar zuletzt gehört hatten, daß die Löffel, die sie bei uns vergessen hatten und die wir ihnen ohne zu fragen auf eigene Kosten schickten, haben wir nur noch Schweigen auf unsere Mitteilungen geerntet. Nicht einmal das Vergnügen des „gelesen-Häkchens“ war uns vergönnt.

Mitte März haben wir dann noch einmal freundlich angefangen nachzufragen. Es waren extra kurze Nachrichten, die man auch ohne sie zu öffnen lesen konnte.Wir haben uns auch auf freundliche Fragen beschränkt und sogar angeboten, die Frachtkosten zu übernehmen – NICHTS.

Dann haben wir den Ton verschärft und gefragt, ob es sich vielleicht um Diebstahl handeln könnte – und siehe da, das „gelesen-Häkchen“ war zu sehen. Etwas später fragten wir, warum sie sich nicht melden und daß alles was nun geschieht in ihrer Verantwortung läge. - Wie durch ein Wunder, gab es diesmal eine Antwort. Ich war noch nicht ganz wach, als ich das seltsame Lachen von Carmen hörte, ahnte aber sofort warum. Ohne es gelesen zu haben, sagte ich:„Laß mich raten, die Hanseln (so titulieren wir sie tatsächlich noch liebevoll) haben geschrieben und wir sollen das Paket abholen“. Volltreffer – sie verlangen doch glatt die Abholung mit Unterschrift. Nun, irgendwie wäre es verständlich bei einem exorbitanten Wert des Inhaltes. Allerdings besteht der Inhalt neben ein paar unwiederbringlichen Kinderfotos von Carmen aus höchst profanen, größtenteils gebrauchten, Gegenständen. Alles in allem vielleicht 100,-€ bis 200,-€ wert. Wir besitzen kein Auto, müßten also 25km mit dem Roller zum Busterminal in Concepción fahren, ca. 350km mit diesem Bus zurücklegen, weitere ca. 80km in einem anderen Bus fahren, um dann einen vorbestimmten Termin einzuhalten und dann natürlich das ganze wieder zurück – unmöglich so zu schaffen, daß man morgens im Hellen zu Hause abfährt und abends wieder im Hellen ankommt, also Übernachtung erforderlich. Da ich den Roller nicht fahren kann und es zu risikoreich ist, das Motocarro irgentwo stehen zu lassen, also zwei Fahrten für Carmen nach Concepción. Nach meiner Krankheit kann ich zwar viele Dinge wieder erledigen, aber immer nur kurz, danach brauche ich eine Erholung, also müßte sich Carmen dieser Strapaze aussetzen….

...und alles wegen lächerlicher Versandkosten, die wir sogar im Nachhinein erstatten?

Nun, wenn das nicht nach mutwilliger Schikane riecht, dann sind es auf alle Fälle die heftigen Beleidigungen, die weiter unten in der selben Nachricht stehen, aber das ist eine andere Geschichte…

Natürlich haben wir erneut freundlich aber bestimmt geantwortet – selbstverständlich noch nicht gelesen.

To be continued...